Interview mit Stephan
Abteilungsleiter
„Ich habe aufgrund des Trinkens in Beziehungen Dinge gesagt, die ich am nächsten Tag bereut habe.“
Wie ging es Dir, bevor Du Dich an mich gewendet hast?
Es ging mir vor unserer Begegnung tatsächlich sehr schlecht. Wie schlecht wirklich, ist mir teilweise erst während unserer gemeinsamen Arbeit bewusst geworden. Ich war oft müde und geschafft, habe aufgrund des Trinkens wichtige Erledigungen aufgeschoben und in Beziehungen Dinge gesagt oder auch getan, die ich am nächsten Tag in „Klarheit“ bereut habe.
Ich wusste bereits aus Gesprächen und auch aus diverser Literatur, welche Schäden der Alkohol im Körper und in meinen Beziehungen anrichten kann und ich habe auch gesehen, auf welchem Weg der Abwärtsspirale ich schon war. Als mich dann wiederholt enge Freunde auf meinen Alkoholkonsum angesprochen haben, war mir klar, es geht so nicht weiter! Da fiel mir Dein Flyer beim Einkauf genau zum richtigen Zeitpunkt in die Hände.
Was hat sich in diesen 30 Tagen alles für Dich geändert - mental und körperlich?
Ich bin auch mit wenig Schlaf morgens ausgeruht(er) als früher nach dem Trinken am Abend vorher, merke mir wieder Dinge und bin vor allem deutlich konzentrierter, da ist mir gerade beim Lesen nach einigen Tagen Abstinenz deutlich aufgefallen. Als positiven Begleiteffekt sind auch einige Kilos gefallen, meine Hosen passen jetzt wieder! Und mein Kontakt zu anderen ist wieder wesentlich klarer und verbindlicher geworden, weil ich vor dem Handeln mehr überlege und auch Versprechungen einhalte.
Ich nehme meine Umwelt und Mitmenschen deutlich bewusster wahr, der Schleier, der mich nach dem Konsum von Alkohol immer begleitet hat, ist wieder verschwunden. Es ist einfach schön, den Tag nüchtern zu beginnen und auch zu beenden! Und auch körperliche Beschwerden (z.B. Sodbrennen, unter dem ich schon seit Jahren leide) sind praktisch verschwunden. Die Lebensqualität ist deutlich gestiegen.
Wie gehst Du jetzt mit Alkohol um? Was hast Du gelernt bzw. erfahren?
Das Thema ist einfach nochmal bewusster in den Fokus gerückt. Ich begegne dem Alkohol jetzt wesentlich kritischer und distanzierter und nehme leider auch viele Menschen wahr, die ein zumindest „kritisches“ Trinkverhalten haben. Früher war ich selbst Teil davon und es ist mir weniger aufgefallen.
Ich habe gelernt, dass der Alkohol bei mir leider mit angenehmen Gewohnheiten verknüpft ist, die ich aber durch andere (neue) Gewohnheiten ersetzen kann und muss. Diese gilt es jetzt Stück für Stück zu finden und in meine tägliche Routine mit einzubauen. Mein Ziel ist es auf alle Fälle, dauerhaft alkoholfrei zu leben!
Wie hast Du die Begleitung von mir empfunden? Was war für Dich dabei wichtig?
Ich empfand Deine Begleitung stets als sehr angenehm, mitfühlend und vor allem auf Augenhöhe, nie unangenehm distanziert oder belehrend. Es macht eben viel aus, wenn jemand wie Du aus eigener Erfahrung spricht und seine Kompetenzen aus dem Leben und nicht nur aus Büchern erworben hat. Für mich war das Gefühl wichtig, Dich an meiner Seite zu haben und bei Bedarf auch zwischen unseren Coaching-Terminen kontaktieren zu können.
„Lieber Stephan, ich Danke Dir für Dein Vertrauen in mich und für dieses Interview!“